Glänzende Haare mit "Zero Waste"-Produkten #fridayswithgreta
Lebensmittel und Haarpflege haben auf den ersten Blick erst einmal nicht viel gemeinsam. Doch in Zeiten, in denen Millionen Menschen weltweit für Umweltschutz auf die Straße gehen, sollte jeder von uns auch seine eigenen Gewohnheiten hinterfragen, oder nicht?
Lebensmittel und Haarpflege haben auf den ersten Blick erst einmal nicht viel gemeinsam. Doch in Zeiten, in denen Millionen Menschen weltweit für Umweltschutz auf die Straße gehen, sollte jeder von uns auch seine eigenen Gewohnheiten hinterfragen, oder nicht?
Eine gute Möglichkeit, ein Statement gegen den Überfluss an Verpackungsmüll zu setzen ist es, seine eigenen Pflegeprodukte herzustellen - und das einfach mit Hausmitteln, von denen jeder sicherlich bereits einige zu Hause hat. Probieren geht über studieren, vielleicht bist du ja überrascht, wie gut du mit alten Ideen deine Haare zu neuem Glanz verhelfen kannst.
Roggenmehl als Shampoo
Lauwarmes Wasser in Roggenmehl oder Vollkorn-Roggenmehl unterrühren, bis die gewünschte Textur entsteht. Wichtig: Es muss Roggenmehl sein, da anderes Mehl (wie beispielsweise Weizenmehl) einen höheren Glutenanteil hat und viel klebriger wird. Sogar die Wirkung des Shampoos verändert sich demnach, wie lange das Roggenmehl mit dem Wasser in Verbindung war: Innerhalb der ersten 10 Minuten nach dem Anrühren ist die Reinigungskraft am Höchsten, da der Stärkeanteil noch groß ist.
Danach entfalten sich die Nährstoffe (Vitamin E, Vitamin B und Proteine) und das Shampoo entwickelt einen pflegenden Effekt. Weil das Shampoo keine Konservierungsstoffe enthält, empfiehlt es sich, es frisch zuzubereiten, um zu verhindern, dass es ein Eigenleben entwickelt.
Anwendung: Haare nass machen, Shampoo am Kopf einarbeiten (nicht wundern, es schäumt nicht, was allerdings nicht heißt, dass der Schmutz sich nicht löst).
Apfelessig als Leave-In-Conditioner
Auch “Saure Rinse” genannt: Fünf Teile Wasser sowie einen Teil Essig mischen und nach dem Waschen über die Haare geben. Der Essig entfernt unerwünschte Gerüche und du brauchst ganz sicher auch keine Angst haben, dass deine Haarpracht danach wie ein Salatdressing riecht.
Auch wenn du deine Haare im Folgenden nicht noch einmal durch spülst, verfliegt der Essiggeruch innerhalb kürzester Zeit. Die normale Haarwäsche mit Seife und heißem Wasser strapaziert die Haarstruktur, die Säure im Apfelessig hilft dabei den pH-Wert wieder zu neutralisieren und die Schuppenschicht der Haare zu glätten.
Weiterer positive Effekte, die allerdings nicht bewiesen sind: Es soll den Säureschutzmantel der Kopfhaut stärken, gegen Haarausfall und gegen Ergrauung helfen. Ihr könnt mir gerne mal berichten!
Anwendung: Nach dem Waschen der Kopfhaut über die Längen geben und nicht ausspülen!
Zero Waste Trockenshampoo?
Trockenshampoo muss nicht aus einer Sprühflasche kommen! Damit verursachen wir nämlich mehr Müll und zusätzlich ist in den Spraydosen viel weniger Produkt enthalten.
Eine Dose Babypuder oder Speisestärke leisten exakt das Gleiche und halten dabei deutlich länger. Für dunkle Haare empfiehlt sich natürliches Kakaopulver. Dabei ist es wichtig darauf zu achten, dass es sich nicht um solches mit zugesetztem Zucker handelt, da dieser die Haare natürlich verklebt.
Anwendung: Trockenpuder deiner Wahl partieweise auf die fettigen Stellen auftragen, einarbeiten und ausbürsten. Tipp: Am besten Abends anwenden, und dann mit offener Mähne schlafen, dann sparst du dir das einarbeiten und ausbürsten. ;-)
Kräuterspülungen für besondere Effekte
Mithilfe von verschiedenen Kräutern und natürlichen Wirkstoffen kannst du dir selbst Spülungen herstellen. Alle gewünschten Zutaten mit heißem Wasser aufgießen und 15 Minuten ziehen lassen. Hier eine Auflistung von verschiedenen Zutaten und deren Wirkungen:
Schwarzer Tee beruhigt entzündete Kopfhaut, soll gegen trockene Haare und Schuppen helfen. Kann den Farbton von dunklen Haaren intensivieren, deshalb aufgepasst bei helleren Haaren!
Pfefferminztee hilft ebenfalls gegen Schuppen, beruhigt gereizte Kopfhaut, bereitet einen erfrischenden Effekt im schwitzigen Sommer.
Ätherisches Lavendelöl pflegt, riecht gut, sollte aber erst nach dem Abkühlen hinzugegeben werden.
Salbei beruhigt juckende Kopfhaut und wirkt antibakteriell.
Brennnessel für mehr Glanz, gegen Schuppen und fettiges Haar.
Rosmarin soll das Haarwachstum anregen und ebenfalls schnellfettenden Haaren Abhilfe schaffen.Vorsicht bei hellen Haaren! Rosmarin kann ebenfalls färbend wirken!
Gänseblümchen beruhigen die Kopfhaut, helfen gegen Schuppen.
Kamille macht das Haar geschmeidiger und kann einen goldenen Effekt verursachen.
Anwendung: Nach dem Reinigen der Haare über die Längen geben und mit ein wenig Wasser auswaschen.
Leinsamengel als Leave-In-Conditioner (vor allem für Locken)
Ganze Leinsamen (nicht geröstet oder geschrotet) wirken dank der enthaltenen Schleimstoffe gegen Frizz, geben Halt und Definition bei Locken und können bei glatten Haaren oder leichten Wellen die Kämmbarkeit erhöhen. Sie bilden einen Schutzfilm für die Haare und sollen die Feuchtigkeit einschließen können.
Zubereitung: 4 Esslöffel Leinsamen zu 500 ml destilliertes Wasser hinzugeben und auf höchster Stufe des Herdes erhitzen. Wenn die Schleimstoffe sich freisetzen (das kannst du an der Schaumbildung an der Oberfläche erkennen), hochkochen lassen und dann auf mittlere Stufe runter drehen.
Du solltest so lange rühren, bis der Schleim am Löffel Fäden zieht, erst dann vom Herd nehmen und bis zur gewünschten Konsistenz stehen lassen. Vorsicht! Durch das Abkühlen wird das Gel immer fester und schwerer von den Leinsamen zu trennen. Einfach, um diese zu trennen, das Gemisch im Anschluss durch ein feinmaschiges Sieb geben.
Danach die restlichen Zutaten wie Olivenöl (oder anderes Öl, das bei Zimmertemperatur nicht fest wird) hinzugeben. Vitamin-E-Öl kannst du hinzugeben um es haltbar zu machen, wenn du es länger aufbewahren willst. Ätherische Öle empfehlen sich für den Geruch oder auch die Haltbarkeit. Teebaumöl zum Beispiel wirkt antibakteriell.
Anwendung: Auf das feuchte Haar auftragen und Luft trocknen lassen (ohne auszuspülen) um weiche Locken mit Sprungkraft zu erhalten.
Aufbewahrung: Im Kühlschrank bis zu 4 Tage haltbar, ansonsten kannst du es auch einfrieren (zum Beispiel in Eiswürfelformen) und dir jeweils die benötigte Menge auftauen. Du solltest vor jeder Verwendung daran riechen um festzustellen, ob es ranzig geworden ist.
Kokosöl
Und ein letzter Tipp am Ende, auch wenn es sich hierbei nicht mehr um einen Geheimtipp handelt: Vor allem in nassen Haaren soll die sparsame Anwendung von Kokosöl Wunder bewirken! Hochwertige Kokosöle verbreiten dabei sogar einen tropischen Geruch..